Was ist Silizium?  Was sind Wafers?

 

Silizium ist neben dem Sauerstoff das meist verbreitete Element. Der uns zugängliche Teil der Erdrinde besteht aus ¼ Silizium, das in der Natur an Sauerstoff gebunden ist. Die Gitterstruktur ist gleich der des kubischen Diamanten. Um eine perfekte Kristallstruktur zu erhalten, ist ein aufwendiger Reinigungs- und Kristallisationsprozess nötig. So erhält man schließlich eines der reinsten kristallin fehlerfreien Materialien, die es gibt. In der weiteren Verarbeitung zu "Wafers" entsteht das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Microchips.

Ausschließlich aus diesem "Hightech- Material", den "Wafers" ,fertigte ich die Bilder, weil es  mich einfach fasziniert. Zusätzlich auch aus Solarzellen, bei denen das Silizium als Halbleiter wirkt. Andererseits ist es für  mich auch immer wieder eine Herausforderung diesem Material (mit einem Härtegrad 10 und einer sehr hohen Oberflächenspannung), das sich nur mit einem feinen Laser schneiden lässt, Formen abzuringen, eine Idee in ein Bild umzusetzen.
Durch Ausprobieren mit immer anderen Techniken und Werkzeugen versuche ich die Eigendynamik und die vorgegebene Gitterstruktur zu durchbrechen, um künstlerische Akzente zu setzen. Ein Prozess der oft Frustration und Aggression auslöst, was dann zur Zerstörung des Bildes führen kann.
Bewusst werden matte, polierte und auch galvanisch aufbereitete farbige „Wafers“ verarbeitet. Eine Verfremdung als künstlerisches Mittel, wobei aber die technische Funktion des „Wafers“ nicht verleugnet wird. Vielmehr strebe ich  eine Symbiose von Kunst, Naturwissenschaft und Technik an. Diese oft auf mehreren Ebenen angelegten Bilder sollen dem Betrachter die geballte Kraft sichtbar machen, die in dem Silizium steckt:

Einmal die Solarzellen zur Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme,
dann die Energie der Erde – Silizium wird aus Sand gefiltert –,
aber auch die Kraft der menschlichen Intelligenz, wenn Silizium zu Microchips verarbeitet den Computer mit  Informationen speist.

Zum Entspannen und Meditieren laden meine Bilder ein, zum „Hineinschauen“, auch zu einer Entdeckungsreise ins Licht, das vielfältig eingefangen und reflektiert wird! Mal scheint es zu explodieren, dann wieder bündelt es sich in Zentren der Ruhe, geordnet in der kristallinen Gitterstruktur, um sich an anderer Stelle wieder in alle Spektralfarben aufzuspalten. Die Bilder fordern den Betrachter auf, seinen Blickwinkel immer wieder zu ändern, denn dadurch entsteht, durch Brechung des Lichts, stets ein neuer Eindruck.
Ich bezeichne meine Bilder als:

"Bilder des Lichts und der gespeicherten Energie.
Bilder der Sonne aus Sand geformt.“

 

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Erklärungen zu den Objekten